Konzept
Betriebsgruppe
Jugendarbeit am Sonnenberg
1 Einleitung
Aufgrund des Beschlusses der Gemeinden Stettfurt, Matzingen und Thundorf entsteht die Jugendarbeit am Sonnenberg. Diese setzt sich zusammen aus den Bereichen Aussenräume, Innenräume und Projekte. Auf diese Weise erschliesst sich dieAbdeckung der unterschiedlichen Bedürfnisse der Zielgruppen in den drei Gemeinden.
Fundamental für den soliden Aufbau ist die Vernetzung der Fachkraft Jugendarbeit und den hiesigen Institutionen wie Schulen. Vereine und Freizeitgruppierungen.
Kinder- und Jugendpartizipation bedeutet die konkrete Umsetzung von Artikel 12 der UN Kinderrechtskonvention. Es geht um die verbindliche Einflussnahme von Kindern und Jugendlichen auf Planungs- und Entscheidungsprozesse, von denen sie betroffen sind, mittels angepasster Formen und Methoden. Die Jugendarbeit orientiert sich in der Ausgestaltung der Angebote und Dienstleistungen konsequent an den Bedürfnissen, dem Willen und eigenen Ressourcen der Nutzenden. Die Jugendlichen sind in der Planung, Durchführung und Auswertung direkt mitbeteiligt. Für den Bereich Innenräume besteht die Ressource des Jugendtreffs. Er dient als Räumlichkeit für verschiedene,niederschwellige Angebote, die von den Jugendlichen genutzt werden können. Als Treffpunkt während der regulären Öffnungszeiten, sowie Begegnungsraum. Die Aufsicht wird gewährleistet durch die Leitung der Jugendarbeit am Sonnenberg.
2 Ausgangslage
Der Jugendtreff wird als Ressource für diverse Angebote genutzt. Hauptsächlich bietet der Jugendtreff den Jugendlichen in physischer Form die Gelegenheit sich in einem niederschwelligen Kontext zu Treffen. Es ist nicht davon auszugehen, dass sämtliche Jugendlichen sich einem Verein, unabhängig welcher Natur, anschliessen möchten. Aus Entwicklungspsychologischer Sicht ist es sinnvoll, wenn nicht gar nötig, dass dieJugendlichen in einem niederschwelligen Kontext Lernfelder für ihre Autonomieentwicklung und ihre gesellschaftliche Integration vorfinden und nutzen können Dafür eignet sich der Jugendtreff. Dort treffen sie Leute in ihrem Alter, ohne dass der Anspruch besteht, dass sie wie in der Schule zusammenarbeiten können müssen. Sie dürfen sich frei bewegen und einfach sein. Sie dürfen aber auch aktiv sein, mitgestalten und mitentscheiden. Und in beiden Fällen partizipieren sie, haben Teil am Ganzen Geschehen. Der Jugendtreff wird den unterschiedlichen Bedürfnissen entsprechend eingerichtet. Es gibt einen Party-Raum, einen Kiosk, eine Küche un d einen Aussenbereich mit Feuerstelle sowie genügend Bewegungsfreiraum. Da die Jugendlichen den Jugendtreff als « Ihren» Ort betrachten sollen, ist es sinnvoll sie in dieorganisatorischen Prozesse und somit in die Verantwortung einzubinden.
3 Ziel der Betriebsgruppe
Das Konzept der Betriebsgruppe im Jugendtreff bewährt sich insofern, dass die Jugendlichen dadurch ihre Selbstwirksamkeit erleben und ausbauen können. Jugendliche, die in anderen Bereichen ihres Lebens eventuell wenig Kompetenzen zugesprochen werden, können im Lernfeld Betriebsgruppe üben, für sich selbst einzustehen und neue Kompetenzen übernehmen. Das übergeordnete Ziel der Betriebsgruppe lautet: Von Jugendlichen für Jugendliche. Während der Öffnungszeiten übernimmt die Betriebsgruppe den Kiosk betrieb, die Verantwortung für die Lautstärke der Musik, den DJ-Bereich sowie die Kassenabrechnung am Ende der Schicht. Sie organisiert für die anderen Jugendlichen Events und Partys in Absprache mit der Treffleitung und kontrolliert die Warenbestände für den Kiosk. Es wird vor der Öffnung des Jugendtreffs eine kurze Sitzung abgehalten, die protokolliert wird. In diesem Protokoll wird festgehalten, welche Person für welchen Bereich Zuständig ist. Sie organisiert aufgrund intrinsischer Motivation kleine Events wie bs pw. ein Dart Turnier, einen Raclette - Abend oder eine Filmnacht. Auf diese Weise setzten sich die Jugendlichen mit unterschiedlichen Themen auseinander wie Teamwork, Finanzen und Projektmanagement. Jugendliche können von der Betriebsgruppe auch für die Lehrstellensuche profitieren. Auf Wunsch kann ein Arbeitszeugnis erstellt werden, dass der Bewerbung beigelegt werden kann. Es ist eine Bescheinigung, die den Jugendlichen zugutekommt. Mit der Teilnahme bei der Betriebsgruppe zeigen sich die Jugendlichen bereit Verantwortung zu übernehmen und sich neuen Aufgaben stellen zu wollen. Zusätzlich stärken sie ihre Selbstwirksamkeit und tragen ein höheres Selbstbewusstsein davon mit.
4 Umsetzung
Die Jugendlichen werden auf darauf aufmerksam gemacht, dass sie der Betriebsgruppe beitreten können. Die Mitglieder der Betriebsgruppe erhalten während der Schicht eingratis Getränk und einen Snack. Als zusätzlicher Anreiz der Betriebsgruppe beizutreten, gibt es zweimal im Jahr einen grösseren Ausflug nach ihrer Wahl (zum Beispiel Europapark). Jeweils zu Beginn der Woche wird durch die Jugendtreffleitung via WhatsApp der Wochenplan sowie zusätzliche Infos kommuniziert. Mitglieder der Betriebsgruppe verpflichten sich mindestens einmal im Monat eine Schicht am Freitagabend zu übernehmen. Falls sie nicht kommen können oder möchten, wird eine Abmeldung bei der Jugendtreffleitung erwartet. Zu Beginn der Schicht wird eine kurze Sitzung abgehalten. Diese wird protokolliert damit alle nachschauen können, wer für welchen Bereich zuständig ist. Ausserdem können Ideen für zukünftige Events und Partys darin festgehalten und bei der nächsten Sitzung wieder aufgenommen werden. Eswerd en verschiedene Ressorts verteilt. Vorläufig handelt es sich dabei um die Ressorts: -Musik,- Kiosk/Küche,- Kasse und Einkauf. Während ihrer Schicht sind sie für den reibungslosen Ablauf im Jugendtreff zuständig. Am Ende des Abends sind alle für die Ordnung und Sauberkeit des Jugendtreffs verantwortlich. Es wird eine Kassenabrechnung gemacht mit Ein, - und Ausgaben. Dies dient der Übersicht des Budgets sowie dem Verbrauch der Konsumgüter.
5 Evaluation
Aus Erfahrungswerten kann berichtet werden, dass die Zahl der Teilnehmenden der Betriebsgruppe saisonalen Schwankungen unterliegt. Die Gruppengrösse besteht idealerweise zwischen 8 -10 Jugendlichen. Das Arbeiten mit Zielen ermöglicht eine gesteuerte Entwicklung der Jugendarbeit und bietet die Möglichkeit, die Arbeit messbar zu machen. Die Zielsetzungen sind in Halbjahres-und Fernziele gegliedert, damit zum einen eine professionelle Entwicklungsrichtung vorgegeben wird und zum andern auf die sich verändernden Bedürfnisse und Aktualitäten der Jugendlichen reagiert werden kann.